Was die Software-Welt in ihrem Innersten zusammenhält: APIs und Partnerschaften im SaaS-Umfeld

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Apr 1, 2023 2:21:00 PM

Partnerschaften sind aus der SaaS-Welt nicht wegzudenken – aus guten Gründen. Denn Softwarepartnerschaften haben längst nicht nur ihren Wert für die jeweiligen Partner selbst, sondern auch die Kunden profitieren. Achja und eine tech-historische Seite gibt's auch noch. 

Sprechen wir also über Beziehungen. 
Doch von vorn. 

 

Aller Anfang ist ... ein mächtiger Klops!

Die vielzitierte digitale Transformation hat Anforderungen an Software und damit an Software-Hersteller stark verändert. Software wird immer schneller entwickelt – was wiederum zu mehr Innovationsdruck geführt hat: Anbieter können nicht mehr als Generalisten alles machen, sondern fokussieren sich auf bestimmte Bereiche. Das hat den Software-Markt fragmentiert – und ihn dadurch zugleich einfacher gemacht. Denn eines hat sich nicht signifikant geändert: Software-Entwicklung ist teuer. Deswegen muss sie gezielt stattfinden – und das Risiko muss auf viele Schultern verteilt sein.

Partnerschaften sind daher nicht einfach nur Business-Vorteil für die jeweiligen Partner, sondern schlichte Notwendigkeit, von der auch die gemeinsamen Kunden profitieren. 

 

Von starren Prozessen zu agiler Entwicklung

Die Geschichte der Software-Partnerschaften ist also paradoxerweise vor allem eine der Fragmentierung – und damit zugleich Tech-Historie und Methoden-Debatte. Klingt verworren? Ist es aber nur ein bisschen. Die Digitalisierung ist eben eine Entwicklung, die auf vielen Ebenen verläuft, die sich gegenseitig bedingen. 

 

Monolithen und Microservices 
Eine dieser Ebenen bildet die radikale Entwicklung der Art und Weise wie Software gedacht wird (im Unterschied zu: … wie Software entwickelt wird – dazu kommen wir gleich).  

Bis in die 1990er-Jahre hinein (und teils darüber hinaus) war es üblich, Software-Systeme monolithisch zu denken. Was nur im Nachhinein wie Spott klingt; es war eben das herrschende Paradigma: Software wurde als ein System gedacht, das bestimmte Anwendungen und Anforderungen umfassen bzw abbilden sollte. Diese konnten komplex und umfangreich werden, dennoch wurden Lösungen in einem System gesucht. 

Eines der wahrscheinlich berühmtesten (und berüchtigsten) Beispiele ist vielleicht SAP. Der Software-Hersteller stellt Systeme zur Abwicklung von Geschäftsprozessen über alle möglichen Abteilungen und Abteilungsebenen hinweg her – Controlling, Procurement, Buchhaltung, Lagerhaltung, Logistik, HR, … wer will, kann versuchen, das komplette Business-Modell eines internationalen Großkonzerns in einer einzigen SAP-Plattform abzubilden. Solcherlei Versuche sind allerdings schon einige Male spektakulär gescheitert. Was nicht nur, aber auch an der Komplexität solcher Vorhaben liegt, die niemals nur rein technischer Natur sind – hier spielen von persönlichen Ambitionen über Compliance-Fragen, rechtliche, politische, hierarchische Problematiken Rollen, bis hin zu Wechselkursen, Verwaltungs-Richtlinien und dergleichen mehr. Das bedeutet: Systeme zu bauen, die all jene Fragestellungen abbilden, brauchen eine MENGE Planung, schließlich eine MENGE Entwicklungszeit und dann muss der ganze Bums ja auch noch Implementiert werden, Anwender:innen geschult, die ganze Geschichte dokumentiert werden – phew …  

Unternehmen – bzw. insbesondere einzelne Business-Units haben aber im Laufe der letzten zwei Jahrzehnte eine zentrale Anforderung erkannt, die dazu im krassen Widerspruch steht: Flexibilität.  

Nicht nur, weil Karrieren heutzutage deutlich diverser, weniger geradlinig verlaufen und man sich nicht auf die personelle Stabilität verlassen kann, die langfristige Software-Projekte mit sich ziehen, sondern auch weil das gesamte Marktumfeld schnelllebiger geworden ist, müssen Auftraggebende eine Möglichkeit haben auf Veränderungen (“VUCA”) reagieren zu können. 

Anpassungsfähigkeit an sich verändernde Marktumstände ist das etwas verklausulierte Stichwort. Solche monolithisch geplanten und umgesetzen Softwareprojekte können das nicht gewährleisten.  

Krachend scheiternde Monster-Software-Projekte belegen das eindrücklich. 

Eine Antwort, die der Markt darauf gefunden hat, ist eine stärkere Fragmentierung: Softwareanbieter spezialisieren sich auf perfekte Lösungen für Teile der Wertschöpfung, statt für das angeblich Große Ganze. 

Agile Entwicklung 
Parallel zur Fragmentierung der Makro-Ansicht hat sich auch die Arbeitsebene vereinzelt. Es ist das Schlagwort der Agilität, unter dem sich etliche Methoden der Arbeitsorganisation subsummieren lassen ...

... Vielen von ihnen ist eine zentrale Maxime gemein: Arbeit muss sich in übertragbare Päckchen aufteilen lassen. Die oft zitierte Transparenz und Effizienz sind hierbei Epiphänomene: Transparenz – im Arbeitsalltag oft durch Meeting-Zyklen und entsprechende Toolings wie bspw Ticketing-Systeme abgebildet – ist eine pure Notwendigkeit, um Übertragbarkeit bei personeller Fluktuation zu gewährleisten. Und mit der Effizienz ist es gar nicht soo weit her. 

Dennoch haben die agilen Entwicklungsmethoden, die spätestens mit der Popularität des Agilen Manifest als allgemein etabliert gelten können einen schlagenden Vorteil: Sie machen Software-Entwicklung flexibel. Anforderungen werden auf Baustein-Ebenen heruntergebrochen und Module eines gemeinsamen Projekts können zeitgleich, von verschiedenen Enden her und simultan bearbeitet werden. Einher geht das außerdem auch mit einem Paradigmenwechsel, der sich auf das Wörtchen “fertig” bezieht: User:innen werden mit unfertigen Apps und Softwarebausteinen (“Inkrementen”) konfrontiert, um diese zu testen und den Entwicklungsteams Feedback zu geben: Ist der eingeschlagene Weg korrekt? Hat etwas anderes als eigentlich gedacht Priorität? Haben wir uns irgendwo missverstanden?  

 

 

Die Antwort: ein Baukasten 

Die Fragmentierung der Entwicklung und die Fragmentierung des Marktes sind also zwei Seiten derselben Medaille. Positiv gewendet: Wir sehen eine stärkere Spezialisierung als Antwort der Software-Anbieter auf den komplexeren Markt. 

 

APIs – was die digitale Welt im Inneren Zusammenhält 

Denn aus User-Perspektive ist es natürlich nicht damit getan, für jedes Spezialproblem eine Speziallösung zu haben – die Lösungen müssen “miteinander reden”. Die Zeiten, in denen dies nicht selbstverständlich war, sind schließlich noch in Erinnerung: Viele von uns haben einst Stunden damit zugebracht, beispielsweise Lieferscheine aus dem Warenwirtschaftssystem auszudrucken, nur um die Daten dann händisch in eine Tabelle einzutragen, die wir dem Fulfillment-Dienstleister übergaben.  

Einige inkrementelle Zwischenschritte kann man noch heute bewundern – ein schönes Exemplar ist der Upload-Service der Deutschen Post für Serienbriefe bzw. Massensendungen: Hier kann man eine XLS-Datei hochladen, die bestimmten Kriterien und einer bestimmten Form folgen muss, damit man online Serienbriefmarken bzw. Versandetiketten erstellen kann. 

Was bedeutet, dass man diese Daten zunächst mal aus seinem Ausgangssystem exportieren und in diese Form bringen muss. Was wiederum ein gewisses Maß manueller Arbeit bedeutet. 

Aber: Das illustriert eigentlich ganz gut, was APIs eigentlich sind. Es ist ja immer von “Programmierschnittstellen” die Rede, was ein etwas seltsamer Begriff ist. APIs sorgen dafür, dass Daten aus einem System in der von anderen Systemen benötigten Form übergeben werden. Sie systematisieren, kategorisieren Datenhaufen. Im Ergebnis können unterschiedliche Systeme miteinander interagieren – zum Beispiel ein Warenwirtschaftssystem mit einem Logistiksystem.  

Je stärker die Systeme und die von ihnen genutzten Daten standardisiert sind, desto weiter, desto “allgemeiner” können die APIs sein. Ein Beispiel dafür ist Zapier, ein beliebtes webbasiertes Automatisierungstool, mit dem Benutzer Workflows zwischen verschiedenen Webanwendungen erstellen können. Mit über 3.000 Integrationen macht es Zapier einfach, sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren und Arbeitsabläufe zu optimieren.

Je komplexer oder eigentümlicher, also uniquer, un-standardisierter die Datengrundlagen, die von mehreren Systemen genutzt werden sollen, desto komplexer wird die API, desto intensiver muss diese für den jeweiligen Zweck angepasst – also: programmiert – werden. 

Jedenfalls wurde die API so zum Kleber zwischen den ganzen Einzellösungen – und mit ihr die  APIconomy, die aus den ganzen bis hier hin skizzierten Entwicklungen entstanden ist. 

Für die Kunden schließlich geht es am Ende nicht so sehr um die technische Debatte: Soll etwas als großes gekapseltes System funktionieren, oder sollen wir eine IT-Architektur aus verschiedenen, miteinander kompatiblen Lösungen bauen? Sondern darum, dass das jeweilige Problem abgebildet und gelöst wird – und dabei Business-Requirements nicht zu kurz kommen, sprich: dass die Lösung flexibel, anpassbar und auch kostenseitig berechenbar ist. Was wiederum zur Modulariät, Agilität und Microservice führt.  

 

 

Der Wert der Partnerschaft 

Für SaaS-Anbieter sind Partnerschaften daher essentiell. Partnerschaften lassen es zu, dass Softwarehersteller sich auf ihre jeweiligen Expertisen und Kernkompetenzen fokussieren können, ohne dabei den Markt aus den Augen zu verlieren: 

  • So tun sich Unternehmen, die gemeinsame Zielgruppen mit unterschiedlichem Fokus angehen, zusammen und bieten ihre Software als Paket oder rabattiert an. Beispiele: CRM-, CMS- und Newsletter-Software. Oder Unternehmenm die mit verwandtem Angebot in unterschiedlichen Regionen unterwegs sind – diese können über Vertriebspartnerschaften einen Fuß in die Tür des jeweils anderen bekommen. 

  • In der Hotellerie, konkret bei uns tut sich ähnliches: Beispielsweise liefert HQ revenue aussagekräftige Daten inklusive präsentierbarer Visualisierungen an Hotel-Consultancies in aller  Welt. Diese können der Aktualität und Qualität der Daten blind vertrauen, was ihnen einen Zeitvorteil verschafft. Im Gegenzug erhöht sich für uns die Sichtbarkeit. 

Andersherum speist HQ revenue Daten von Dritten ins eigene System ein – wir revanchieren uns mit der Kontextualisierung dieser.   

 

What's in it for you?

Nun: Das beste Ergebnis kommt zustande, wenn sich alle um das kümmern, was sie am besten können. So funktionieren Teams nunmal – bei HQ revenue sind wir daher wahnsinnig froh über unser Partner-Netzwerk

 

Software-Partner

Software-Anbieter wie u.a.  revbell, GUEST, BusyRooms, IDeaS, duetto, Avalon Cloud oder res:harmonics sind auf ihre jeweiligen Spezialmärkte fokussiert. Sie beziehen jeweils verschiedene HQ revenue-Datenpakete, die sie auf ihre Weise aufbereiten und somit in ihre Systeme einbetten. Die Kunden erhalten dadurch den Vorteil der bestmöglichen Daten – integriert in das System, das sie gewohnt sind und das sich für ihre Use Cases und Arbeitsweisen bewährt hat. 

revbell
"Ich freue mich sehr, dass diese Integration für unsere gemeinsamen Kunden verfügbar ist. HQ Revenue hat in den letzten Jahren eine starke Innovationsfähigkeit mit einem sehr intuitiven Produkt bewiesen. UX-seitig wird es die Integration von HQ Revenue x revbell auch weniger digitalisierten Betrieben ermöglichen, im Revenue Management weiter zu wachsen! Auf der Prognoseseite wird der Import von Ereignissen es nancie ermöglichen, einen besseren Referenzkalender zu empfehlen, der der Schlüssel zu einem besseren Forecasting ist."

– Florent Manotta, CCO von N&C
IDeaS
"Wenn Sie Markt- und Wettbewerbsdaten in Echtzeit benötigen und Ihre Einnahmen maximieren wollen, kann ein Tool wie HQ Revenue Ihnen helfen, zusätzliche Informationen zu erhalten und besser mit einem RMS zu arbeiten. Es kann Ihnen bei der Festlegung der Preisstrategie Zeit sparen und gibt Ihnen einen fantastischen Überblick über die Performance in verschiedenen Zeiträumen."

– Mano Ladhar, CHBA, Global Partner Manager, Global Alliances

 

Consultancy Partners

Beratungshäuser wie berner+becker revenue management, Adi Ohayon Revenue Experts, AG Hotel Consulting oder Brandnamic sind darauf angewiesen, verlässliche und aktuelle Daten für ihre jeweiligen Zielmärkte zur Verfügung zu haben, wie auch immer diese genau geclustert seien – nach Regionen, nach Marktkategorien oder nach thematischem Schwerpunkt. Unsere Consulting-Partner nutzen zum großen Teil die HQ revenue APP sowie die Market Reports als zentrale Toolings für ihre tägliche Arbeit. Kunden können darauf vertrauen, dass diese Beratungshäuser ihre Hausaufgaben machen und können diese Arbeit auslagern. 

 

Beziehungsratgeber: Wer macht den ersten Schritt? 

Erste Dates können sowohl im guten als auch im schlechten Sinne aufregend sein. Das ist bei Software-Partnern nicht anders. 

Wie im echten Leben geht es am Anfang darum, ob man eine gemeinsame Basis finden kann: Sehen wir Potential für eine richtige Beziehung? Oder gehen wir sogar noch vor dem Rummachen heim? 

Wenn wir gemeinsames Potenzial entdecken, können ganze Feuerwerke und sogar kleine Kinderprodukte draus werden. Wenn nicht, hatten wir hoffentlich trotzdem eine nette Zeit zusammen. 

Und damit es für euch, liebe Leser:innen (wir sind da offen) nicht allzu awkward wird, machen wir den ersten Schritt und laden euch in unsere App ein. Wir kochen was schönes aus marktfrischen Hotelleriedaten für euch. Dazu gibt es einen bunten Strauß Schnittstellen. Und Hors d’oeuvres aus glasierter KI. Hmmmm, das wird sicherlich gut. Zu straight forward? 

Ok … dann sucht ihr halt den Termin aus und wir treffen uns auf neutralem Grund, in einem Google Hangouts: 😉